Du stellst meine Füße auf weiten Raum

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Es gibt Momente im Leben, in denen man sich stark eingeengt fühlt.

Der beschriebene Vers ist genau aus solch einer Situation entstanden.

Lest gern das ganze Kapitel im Kontext.

Hier wird deutlich, dass David sich umringt sieht von Menschen, die ihm nichts Gutes wollen. Sogar von Netzen, die sie gegen ihn spinnen, ist die Rede.

Doch was veranlasst David dazu, zu sagen, Gott stelle Davids Füße auf weiten Raum?

Ich hole hier einmal kurz aus, um einen wichtigen Bogen zu spannen. Gott nennt David “Ein Mann nach Gottes Herzen”. Gott sieht zwar Davids schändliches Verbrechen, dass Er seinen Feldherren in eine ungewinnbare Schlacht aussendete, auf dass dieser starb. Somit war dessen Frau Batseba wieder frei zu heiraten, was Davids Ziel war. Er ging für seine Habgier buchstäblich über Leichen.

Ein Mann nach Gottes Herzen? Ja. Gott rechnete David an, dass er, wenn auch spät, Gott um Vergebung bittet und an seine Gnade glaubt.

Diese Gnade, die er allerdings schon vor “Batseba-Gate” kennenlernen durfte, indem Gott ihn schon mehrmals aus schier ausweglosen Situationen geholfen hatte, war es wohl schließlich, die ihm die Kraft zu glauben gab.

Am Ende dieses Kapitels lesen wir:

Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des HERRN harret!

Ps. 31,25

Ich hatte ja schon einmal im Impuls zum Gebet “Der gute Hirte” darauf verwiesen, wie David mit Zweifel und Glauben umgeht. Er sprach oft zu sich selbst, zu seinem Herzen und seiner Seele, um sich akustisch an Gottes Güte zu erinnern, wohl aber auch, um sich selbst zu ermahnen.

Am Ende dieses 31. Kapitels spricht er mit Sicherheit auch wieder zu sich selbst und zu allen Teilen seines inwendigen Menschen, aber er vertraut Gott so sehr, dass er dort sogar dem Lesenden Mut machen möchte, auf Gott zu vertrauen.

Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

Ps. 31,9

Dieser Vers ist ein Paradebeispiel für das Vertrauen auf das noch nicht Sichtbare. Denn David ist noch eingeengt, er fühlt die Fallstricke Rings um ihn her. Aber er hat Gottes Güte kennengelernt und wendet dieses Wissen darum jetzt im vollsten Vertrauen auf Gottes Eingreifen an.

Auch wenn wir uns so manches Mal selbst nicht vertrauen, so können wir uns immer auf Gott verlassen. Vielleicht ist der Ausgang nicht immer der, den wir uns erhoffen. Ja, es mag sogar sein, dass manches sehr spät kommt (siehe Abraham und sein Sohn), wir dürfen jedoch getrost sein, dass Gott uns durch jede Zeit hindurch trägt und uns nichts auferlegt, was über unsere Kräfte geht. Das war das Versprechen Jesu und auf ihn dürfen und sollten wir uns immer verlassen.

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