Gib es dem Meistertöpfer
Habt ihr auch oft das Gefühl, dass eure Gebete irgendwo im Nirvana verschwinden?
Ich sah einmal ein Bild irgendwo in den Untiefen des Social Media. Darauf waren ein Kind mit einem kleinen Teddybär und Jesus mit einem wesentlich größerem Teddy, welchen er hinter seinem Rücken versteckt hielt. Die andere Hand streckte er mit der Handfläche nach oben gerichtet, als wolle er etwas entgegennehmen, dem Kind entgegen und sagte “Vertraue mir!”.
Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
Phil. 4,4-7
Lesen wir auch:
Darum sage ich euch: Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden.
Mat. 11,24
Lest dazu auch gerne im Kontext Mat. 11,12-26
Hier haben wir schonmal zwei Bibelverse, die einem glatt die Schuhe ausziehen könnten. Ich habe sie schon so oft gelesen und einem gewissen Teilbereich dabei viel zu wenig Beachtung geschenkt: der Danksagung. Fangen wir Mal mit dem ersten Vers aus Phil. 4 an. Hier heißt es zunächst:
“Sorgt euch um nichts.”
Das geht ja gut los. Wie soll man sich denn keine Sorgen machen? Hier kommt das kleine Wörtchen “sondern” ins Spiel. Das ist quasi das Wort, das bekräftigt, dass hier nun eine Anleitung folgt, wie man die Sorgen abgeben kann:
“Sondern in ALLEM”
Diese kleine Wortabfolge “in allem” bedeutet im Umkehrschluss: Alles, was ich für mich behalte, bleibt bei mir und modert still im Kopf vor sich hin. Es gibt allerdings auch keine Veränderung der Umstände, wenn ich mich sorge. Somit sind Sorgen zwar menschlich und je nach Typus auch immer vorhanden, doch bringen sie niemanden weiter und belasten. Sorgen rauben uns die Freude, sie bringen uns dazu, negative Gedanken zu “pflegen” und können sogar zu schweren Depressionen führen. Dazu eine Anmerkung: Depressionen sind allerdings nicht immer von Sorgen verursacht. Da können auch ganz andere Faktoren eine Rolle spielen; Traumata, ein Trauerfall, ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn usw. Hier ist die Sorge einer von vielen möglichen Depressionsauslösern. Es ist immer sinnvoll, damit zu Gott zu gehen und es kann durchaus sein, dass eine Depression durch ein Gebet verschwindet (selbst erfahren). Es kann jedoch auch notwendig sein, dass man trotzdem zum Arzt muss (auch selbst erfahren). Gott kann verschiedene Heilungswege nutzen. In jedem Fall appelliere ich: bitte lasst euch helfen. Depressionen sind buchstäblich lebensgefährlich und es ist keine Schande oder ein Zeichen von Schwäche sich helfen zu lassen. Lasst euch hierzu nie etwas anderes sagen. Gott möchte uns in jedem Fall und in dem Bereich unseres Lebens helfen. Das “wie” müssen wir allerdings Gott im Vertrauen überlassen.
Damit wären wir dann auch wieder beim Thema.
Ich erwähnte, dass Sorgen unnütz sind und tatsächlich stammt das gar nicht von mir. Hier habe ich jemanden zitiert, der viel Erfahrung mit Menschen hat: Jesus selbst.
Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge (o. seiner Größe) eine Elle zusetzen?
Mat. 6,27
Lest gerne dazu auch die Verse 19-33 gerne im Kontext, denn hier wird nochmals der Fokus auf den Willen Gottes, uns versorgen zu wollen, sichtbar gemacht.
So steht dort auch im Vers 33:
Trachtet aber zuerst nach dem Reich [o. Königsherrschaft] Gottes und nach seiner [Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Die Anmerkungen in den Klammern stammen von bibleserver.com.
Wenn wir hier von Königsherrschaft ausgehen, die ja sein Reich begründet, dann ergibt das im Kontext zu den vorangegangenen Bibelstellen ein tolles Bild. Denn, wenn schon ein guter irdischer König etwas für seine Bürger in die Hand nimmt und daraus etwas Gutes machen kann, wie viel mehr können (und sollten) wir Gott dann erst zutrauen?
Es ist die Zusage Jesu, und damit auch die des Vaters im Himmel, welcher der allmächtige Gott ist, dass wir versorgt werden, wenn wir ihm vertrauen, ja gar nach ihm trachten.
Er sollte unser größter Fokus sein in unserem Leben. Er ist König. Er entscheidet daher zwar, wie er den Segen umsetzt, aber, egal wie die Dinge zunächst scheinen mögen, egal wie dunkel die Stunde gerade für dich sein mag, hat er die absolute Kontrolle, wenn du ihm diese auch übergibst. Da kommt das Vertrauen in Gott ins Spiel. Erinnern wir uns an das Bild mit dem Teddy, welches ich eingangs erwähnte. Ja so ein Teddy kann auch anders als schön sein. Er kann kaputt sein oder schmutzig oder vielleicht stinkt er sogar schon. Wir halten oft an etwas fest, weil wir es gewöhnt sind, es in unserem Leben zu haben. Das Kuriosum daran ist, dass es für manche Menschen schon zur Gewohnheit geworden ist, diesen Teddy in der hand festzuhalten. Ja, er gehört zum Leben und ist sogar eine merkwürdige Form einer Konstante im Leben geworden. Hier muss also nicht nur plump ein Teddy getauscht werden, hier geht es manchmal um Radikale Veränderungen im Leben, die man zulassen muss. Wir haben uns so sehr an diesen Teddy gewöhnt, dass wir Angst haben ihn loszulassen. Doch haben wir dabei vergessen, dass Jesus etwas Besseres und Brand-neues vorbereitet hat… Meistens wissen wir es bereits und haben Angst vor der Veränderung. Der neue Teddy könnte sich anders anfühlen. Wenn er zu groß ist, kann ich ihn nicht immer als Beruhigungsmittel mitnehmen. Doch ich bin überzeugt: wenn wir es doch wagen, die Dinge an Jesus abzugeben, werden wir eines Tages zurück blicken und sagen können, dass sich dieses Investment mehr als gelohnt hat.
Das Beitragsbild mit dem Töpfer ist hierbei nicht zufällig gewählt. “Was soll Gott schon aus meiner Situation machen können oder was soll er schon aus meinen Unzulänglichkeiten Gutes machen?” Das kann ich uns leider nicht beantworten. Aber wir können uns einer Sache absolut sicher sein: Gott macht keinen einzigen Fehler. Allein, wenn wir auf diesen Satz vertrauen, kann das einige Sorgen über Bort befördern.
Wenn wir ihm unseren Klumpen Matsch geben, lassen wir diesen auch besser bei ihm, dem Töpfer. Er kann tun, was wir nicht tun können. Nur wenn wir ihn den Prozess des Formens überlassen und nicht durch Sorgen wieder an uns reißen, wird das Ergebnis sehr gut sein.
Reden wir mit Gott. Geben wir ihm alles, was uns bedrückt. Indem wir ihm dann dafür danken, dass er sich der Sache annimmt, äußern wir unser Vertrauen ihm gegenüber. Er wird es dann zum Besten dienen lassen. Oft habe ich das Gefühl, dass Gott meine Gebete eher erhört, wenn ich ihm für mein Anliegen auch mein vollstes Vertrauen schenke.
Ich wünsche dir, lieber Leser eine ganz besondere Zeit mit dem Herrn und hoffe von Herzen, dass ich dir hiermit ein Segen sein konnte.